ÖL!

Mit Caroline Dietrich, Torsten Flassig, Wolfram Koch, André Meyer, Lotte Schubert, Andreas Vögler, Benjamin Lüdtke und Eike Zuleeg | Regie: Jan-Christoph Gockel | Video: Eike Zuleeg | Bühne: Julia Kurzweg | Kostüme: Amit Epstein | Musik und Hörspiel: Matthias Grübel | Dramaturgie: Katrin Spira | Fotos: Thomas Aurin | Premiere: 16. September 2021



„Jahrmillionen explodieren in Sekundenbruchteilen und katapultieren uns weiter und weiter, in Sekunden verbrennt die seit Urzeiten gespeicherte Energie und offenbart sich uns.“ Upton Sinclair, ÖL!

Glänzend und klebrig eröffnete das »schwarze Gold« ein neues Menschheitszeitalter. Dass Öl den Traum von Reichtum und Macht Realität werden lassen kann, zeigt die Geschichte des gerissenen Erdölmagnaten J. Arnold Ross in Upton Sinclairs Roman »Öl!« aus dem Jahr 1926. Ross‘ Imperium hat bereits einen Erben: seinen Sohn Bunny. Doch Bunny ist anders als sein Vater. Je älter er wird, umso mehr widern Ausbeutung und Bestechung ihn an. Während Ross auf dem Weg ist, Hollywood zu einem weiteren Baustein seines Erfolges zu machen, gerät Bunny mit seinem Idealismus zwischen die Fronten von Glamour und Politik, Glaube und Kapital, den eigenen Privilegien und den Sympathien gegenüber der Arbeiterschaft. »Öl!« verbindet einprägsam das dreckige Geschäft um den Rohstoff, die Ausbeutung der Natur und die Auswüchse des größenwahnsinnigen Kapitalismus.

„Eine Abrechnung mit dem aus Öl gebauten langen 20. Jahrhundert, mit seinen Autostraßen und seinen Kriegen, mit seinen Ausbeutungsmechanismen und seiner Umweltzerstörung, und mit seinen unheiligen Allianzen zwischen Kapitalismus und Religion, zwischen Produktion auf kalifornischen Ölfeldern und kultureller Repräsentation im Hollywoodkino.“
NACHTKRITIK.DE , 17. SEPTEMBER 2021

„Gockel, einer der intelligentesten und verspieltesten Spieler unter den uns bekannten Regisseuren bietet alternativ zur Romannacherzählung eine schillernde Revue, die die Grenzen von Zeit, Ort und Identität so sehr überschreitet und durcheinanderwirbelt, dass einem der Atem stocken kann.“
FRANKFURTER RUNDSCHAU, 18./ 19. SEPTEMBER 2021

„Ein opulenter Abgesang (…) Permanente Live-Videos, wuselige Bespielung von Foyer, Panorama-Bar und Vorplatz, intertextuelle Referenzen an „Metropolis“ und die Stummfilm-Ära und das Einbeziehen der Frankfurter Bankentürme als gigantische Geldkulisse – es ist wieder das totale, komplexe und selbstbefragende Kaleidoskop, an dem Gockel gemeinsam mit seinen mitschreibenden Schauspielern dreht (…)“
FRANKFURTER NEUE PRESSE, 18. SEPTEMBER 2021

HINTERGRUND

Podcast zur Produktion

Zum Gespräch von Jan-Christoph Gockel mit der Dramaturgin Katrin Spira geht es hier.