sklaven leben | Kritikenrundschau

VERÖFFENTLICHT AM: Januar 30, 2019
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„In den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt wurde mit Konstantin Küsperts Rechercheprojekt „sklaven leben“ kein plumpes Thesen- und Belehrungstheater geboten, sondern eine atmosphärisch dicht inszenierte und vor allem bildmächtige Performance. (…) Amit Epsteins Kostümzauber schillert zwischen Fantasy-Comic und stylischer Modenschau, während zu einem ebenso breiten wie bunt collagierten Soundteppich die Bewegungsabläufe des sechsköpfigen Ensembles choreografiert werden. Jan-Christoph Gockel sorgt als Regisseur für eine tanztheatralische Dynamik, die der letztlich doch recht ausufernden Fakten- und Gedankensammlung Tempo, Drive und ein starkes Rhythmusgefühl geben.“ Die Deutsche Bühne, 27.01.2019

„Aber das ist nicht einfach nur ein quick-vitaler Theaterabend. Das auch, ja, mit vielen knalligen Szenen und bunten Kostümen und tollen Schauspielern und mitunter einem technoiden Wumms. Aber man verlässt ihn – nach dem einhellig begeisterten Applaus bei der Premiere – nachdenklich. Wir wissen es alle, es ist empörend, und es geschieht nichts, ein wenig Fair Trade hin oder her. Es gelingt Stück und Inszenierung, den Blick zu schärfen. Das ist viel.“ Frankfurter Neue Presse, 28.01.2019

„Revuehaft, nah am Grotesken und bildstark ist die Inszenierung, die Jan-Christoph Gockel für diesen Stoff geschaffen hat. (…) In seinen Text hat Konstantin Küspert viele Themen und Debatten hineingepackt. Es geht um die Frage nach kolonialer Raubkunst, um den noch immer exotisierenden Blick der Ethnologie, um die „Green Washing“-Taktiken der Konzerne. Es geht um die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken und um die Sorge, dass die Digitalisierung der Prekarisierung weiter Vorschub leisten wird. […] Doch trotz dieser Themenfülle wirkt sein Stück weder überfrachtet noch theorielastig – woran die auf starke, verdichtete Szenen setzende Inszenierung von Jan-Christoph Gockel sicherlich einen wichtigen Anteil hat. Kämpferisch, aber dabei nie zu plakativ ist das Stück – so würde man sich politisches Theater häufiger wünschen.“ nachtkritik.de, 27.01.2019

„In kaleidoskopartigen anderthalb Stunden geht es quirlig um Ausbeutung und die Muster dieser Ausbeutung, um Rollenklischees vom „Schwarz“- und Weiß-Sein, beiläufig auch – befördert durch liebevoll gestaltete Kostüme des Ausstatters Amit Epstein – um die Auflockerung von Gendergrenzen durch Männer in Rüschenröcken oder alle in Unisexstramplern.“ Frankfurter Rundschau, 28.01.2019

„Das Faszinierende an diesem Abend ist, neben den hervorragenden schauspielerischen Leistungen (mit vielen Kostümwechseln), dass viele unterschiedliche gesellschaftspolitische Themen angesprochen werden, der Abend aber sehr homogen und nie belehrend wirkt, dafür kurzweilig und äußerst unterhaltsam ist (auch wenn die eigene „Schuld“ einem stets im Nacken sitzt.“) Kulturfreak, 28.01.2019

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