„Oh Schreck!“ lebt vom Kontrast aus Stummheit und Wort, aus Poesie und Komik. Die Vampir-Farce fragt, ob sich Fremdes begegnen kann. Und brüllt: Ja! Nicht nur Film und Theater, Faust und Vampire Diaries, Vampirjägerin und Vampir können sich annähern. Zum rauschenden Ballabend am Stückende finden – wie im eingespielten Film zu sehen – gar die Werwölfe und Zombies aus Residenz- und Volkstheater in den Kammerspielen Einlass.“
Susanne Greiner, nachtkritik.de, 25.01.2025
„Oh Schreck!“ an den Münchner Kammerspielen ist Farce, Komödie, klug, geistreich, durchgeknallt und, ja das auch, in manchen Momenten zauberhafte Poesie. (…) Erst in Gestalt hinreißend schöner Puppen, gebaut von Michael Pietsch. Viele Puppen, geführt von Pietsch und dem Ensemble, sie spielen Szenen aus Murnaus Film. Wie den Abschied Thomas Hutters von seiner Frau Ellen, bevor er nach Transsylvanien zum Grafen Orlok reist. Die eine Puppe gibt der anderen eine schwarze Rose, doch die antwortet traurig: „Warum hast du die Blume getötet?“ Die Szene gibt es auch bei Eggers, am schönsten, zerbrechlichsten aber ist sie jetzt auf der Bühne.“
Egbert Tholl, Sueddeutsche Zeitung, 26.01.2025
„Gockels Inklusionstheater vereint es alles: die Historie eines Films, eines Schauspielers, eines Theaters und einer Stadt; die pseudophilosophische Einsamkeitsstudie einer gesellschaftlichen Randgruppe und die beliebtesten Vampir-Blockbuster aller Zeiten; eine Posse auf das Theater wie auf die Theaterkritik; einen aktuellen global-, lokal- und populärkulturpolitischen Bezug; Stummfilmnostalgie und Hardrock; Puppen und Menschen, Menschen und Vampire, Vampire und Schauspieler, Schauspieler und Rollen, Rollen und Bühnenarbeiter, Trainingsanzug und Brokatvorhang (Kostüme: Sophie du Vinage).“
Teresa Grenzmann, FAZ, 02.02.2025
„Wären Sie der Aufforderung der Münchner Kammerspiele gefolgt, an Tag X der vergangenen Wintermonate in Ihrer prachtedelsten Vampir/-innenmontur ins Schauspielhaus zu kommen, auch Sie hätten den Inklusions-Rave ihres unendlichen Lebens gefeiert. (…) Für alle, die nicht da waren, ist die denkwürdige Party jetzt in einer phänomenalen Videosequenz von Lion Bischof direkt am Tatort nachzuerleben.“
Teresa Grenzmann, FAZ, 02.02.2025
„Oh Schreck!“ ist Hämoglobin-Halligalli und ein Aderlass vom Allerfeinsten. Die Diagnose zum begeisterten Schlussapplaus: Blutverdünner braucht hier niemand. Es strömt auch so. Und wie.“
Michael Schleicher, Münchner Merkur, 26.01.2025
„Anton Berman, Zauberer an Tasten und Reglern. Seine Kompositionen scheppern und dröhnen, flirren und klirren, rocken und röhren, als ziehe ein Spielmannszug aus der Hölle durchs Schauspielhaus. Berman vergisst die musikalische Tradition des Genres nicht, interpretiert und ergänzt diese jedoch individuell.“
Michael Schleicher, Münchner Merkur, 26.01.2025
„Oh Schreck (…) beweist, wieviel Spaß inklusives Theater machen kann. Und dass der Sinn durchaus auch mal im Unsinn liegen kann.“
Anne Fritsch, Deutsche Bühne, 25.01.2025
Foto: Armin Smailovic