Sikilik’Afrika

VERÖFFENTLICHT AM: Oktober 25, 2018

Heute ist der vierte Tag des Kivu Theaterfestivals in der DR Kongo und ich bin mitten im Geschehen, live dabei – über einen Whatsapp-Video Call. „Wie läuft es bei euch?“, will ich von Yves wissen. Und er erzählt: von den 2000 Besucher*innen, die jeden Tag aus der DR Kongo, aus Burundi und Ruanda anreisen, um am Festival teilzunehmen und die nachts nicht nach Hause fahren, weil sie den Moment nichts loslassen wollen. Dieses Jahr hat der Kulturminister der Provinz höchstpersönlich das Festival eröffnet und selbst die Polizei feiert mit und beteiligt sich an den Diskussionen. Es scheint gelungen: das friedliche Miteinander.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Yves nimmt mich mit auf eine Führung durch das Festivalgelände. Am Eingang ein Tisch, an dem die aus Holz geschnitzten Festivalpässe verkauft werden. Es sind nur noch wenige Bänder übrig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt zwei Bühnen – eine Freilichtbühne und eine Bühne in einem großen Saal. Wir beginnen im Freien. Ich lerne den Toningenieur kennen, der gerade das Set für den Abend aufbaut. Und drei Musiker, die noch einmal die Songs für ihr Konzert durchgehen. Auf die Freilichtbühne ist Yves besonders stolz – gemeinsam mit seinem Team hat er diese selbst gebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Saal läuft gerade ein Zwei-Personen-Stück aus Goma – alle Sitzplätze sind belegt, viele Menschen müssen stehen. Es herrscht absolute Ruhe im Saal. Was auf der Bühne verhandelt wird, verstehe ich nicht, dafür ist die Verbindung zu schlecht. Aber die rund 500 Menschen hören gebannt zu, niemand bewegt sich, niemand bemerkt die Zuschauerin aus Europa.

– Kathrin Liess