Hospital der Geister

Mit Tanja Hameter, Claudia Wolf-Straubinger, Beatrice Frey, Julia Gräfner, Dirk Nadler, Jonas Sippel, Ulrich Matthes, Andri Schenardi, Komi Mizrajim Togbonou, Michael Pietsch, Wolfram Koch, Anja Schneider, Florian Köhler, Lisa Birke Balzer, Evamaria Salcher, Janek Maudrich, Alexej Lochman & Eike Zuleeg | Regie: Jan-Christoph Gockel | Bühne: Julia Kurzweg | Kostüme: Sophie du Vinage | Musik: Matthias Grübel | Puppenbau: Michael Pietsch | Dramaturgie: Karla Mäder | Foto: Lex Karelly | Premiere Graz: 20. Januar 2023 | Premiere Berlin: 29. März 2025



Im Kopenhagener Reichskrankenhaus, genannt „Das Reich“, kämpfen Ärzte mit moderner Technologie im Dienst der Wissenschaft gegen Krankheit und Tod. Durchaus auf unsicherem Grund, denn das Krankenhaus wurde auf Sumpfland errichtet.

„Die Angst vor dem Tod ist nichts anderes als die Angst vor der körperlichen Nähe zu anderen Menschen. Jedes Mal, wenn ein neuer Fahrgast in den Bus einsteigt und Sie zur Seite rücken, um jeden Körperkontakt tunlichst zu vermeiden, jedes Mal, wenn Sie es vermeiden, mit Ihren Fingern in der Wunde eines Patienten herumzustochern, haben Sie Angst vor dem Tod. Aber keine Sorge: wir sind alle gleich. Wir alle sind sterblich.“

Die Patientin Sigrid Drusse deckt mit spiritistischen Fähigkeiten ein Verbrechen aus dem Jahr 1919 auf. Der Oberarzt Jürgen Krogshøj wird zum Ziehvater eines monströsen Babys. Der gestresste Chefarzt Einar Moesgaard versucht mit der Aktion „Morgenluft“ das Arbeitsklima auf der Neurochirurgie zu verbessern. Dieses wird von seinem schwedischen Kollegen Stig Helmer vergiftet, der seinem Hass auf Dänemark auf dem Dach des Krankenhauses Luft macht, indem er mit Blick auf die nahe Heimat Volvo, ABBA, IKEA und die schwedische Atomkraft lobpreist. Der Pathologe Bondo lässt sich die krebsbefallene Leber eines Sterbenden implantieren, um so ein seltenes Leberkarzinom zu züchten, und im Keller narkotisiert sich die Loge der Chefärzte durch Alkoholgenuss.

Mit skurrilem Humor wirft das Geschehen im REICH fundamentale Fragen auf, die zuletzt sehr dringlich im Lichte der Systemrelevanz des Gesundheitswesens verhandelt werden. Aber auch: Wie sehr ist die Vergangenheit Teil der Gegenwart? Und vor allem: Wie durchlässig ist die Grenze zwischen Leben und Tod? „Seien Sie bereit: für das Gute und das Böse.“